Wie finde ich eine gute Förderung für mein Kind

Da Lesen und Schreiben normalerweise in der Schule vermittelt wird, ist auch bei auftretenden Problemen die Schule der erste Ansprechpartner für zusätzliche Hilfen und Förderung. In Form von Binnendifferenzierung im Unterricht oder zusätzlichem Förderunterricht erhalten Kinder mit Problemen beim Lesen und Schreiben im Schulalltag zusätzliche Hilfen.

Häufig können zusätzliche Hilfen aufgrund von Zeit- oder Personalmangel jedoch in der Praxis nicht gewährleistet werden oder der Förderunterricht bleibt aufgrund der sehr heterogenen Schülergruppe zu unspezifisch.

In diesen Fällen sowie bei sehr stark ausgeprägten Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, ist eine zusätzliche außerschulische Förderung unerlässlich.

Eine Lese-Rechtschreibförderung bei spezifischen Problemen in diesem Bereich darf jedoch nicht mit Nachhilfe gleich gesetzt werden. Es geht dabei nicht nur um ein zeitliches MEHR Lernen in einem Nachhilfeinstitut oder mit einem privaten Nachhilfelehrer. Kinder mit spezifischen Lese-Rechtschreibschwierigkeiten benötigen spezifische Hilfe von speziell dafür ausgebildeten Fachkräften.

Es existiert ein sehr großer Markt an Angeboten. Dieser ist schon für viele Fachleute schwer zu überblicken, für Eltern ist eine Differenzierung zwischen seriösen und leider auch häufig unseriösen Angeboten nahezu unmöglich.

In diesem Zusammenhang sollte noch einmal auf das folgende Buch verwiesen werden, in dem die Wirksamkeitsnachweise verschiedener für die Therapie der Lese-Rechtschreibstörungen auf dem Markt angebotener Verfahren kritisch hinterfragt werden:

von Suchodoletz, W. (Hrsg.) (2006): Therapie der Lese-Rechtschreibstörung (LRS): Traditionelle und alternative Behandlungsverfahren im Überblick. Kohlhammer

Bei Unsicherheiten bietet der Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL e.V.)  umfassende Beratung und Hilfen. 

Der BVL e.V. zertifiziert qualifizierte Ausbildungsinstitute in Deutschland, um die Qualität der Lese-Rechtschreib-Therapie in Deutschland zu verbessern. Alle Fachleute, die eine Weiterbildung in einem vom BVL zertifizierten Institut absolviert haben, dürfen die Bezeichnung "Dyslexietherapeut nach BVL®" führen.

Auch wenn Sie sich bisher wenig mit dem Thema Lese-Rechtschreibstörungen beschäftigt haben, fragen Sie nach den verwendeten Therapiemethoden und Materialen. Auch auf dieser Seite sowie auf der Seite des Bundesverbandes für Legasthenie und Dyskalkulie e.V. finden Sie hilfreiche Tipps und Hinweise zu nachweislich wirksamen Therapieverfahren.